Haters

will hate …

Am Rande der Preisverleihung des Deutschen Popliteraturpreises 2024, wo es ja in erster Linie um Lob, Ruhm, Ehre und Cash ging, gab es für unser exklusives das  Publikum auch „Bittere Pillen“. In jeder steckte die Beschimpfung eines Dichters durch einen Dichter – unzensiert und unfrisiert. Entnommen haben wir sie aus dem empfehlenswerten Büchlein „Dichter beschimpfen Dichter – Ein Alphabet harter Urteile“ erschienen im Haffmans Verlag bei Zweitausendeins.

Dissen, hassen und Gemeines – muss auch mal sein. Kendrick Lamar und Drake sind nur billige Kopien. Beef gab´s auch schon bei Cicero, Goethe und Grass – krass!

 

„Ein Schlittschuhfahrer, ein Fummler, ein zeilenschindender Nörgler, ein Verzapfer syllogistischen Platitüdensalats, ein mottenkranker Unentjungferter, ein schlüpfriger Winkeladvokat, ein Salzburger Korinthen kackender Schmähsabberer, ein ein Prahlhans, der alles besser kann als die anderen…“

Hervé Guibert über Thomas Bernhard

 

„Günter Grass hat mir sehr höflich den „Butt“ versprochen, aber er hat ihn dann nie geschickt, also brauchte ich ihn auch nicht zu lesen. Der Grass ist mir einfach zu wenig intelligent, um so dicke Bücher zu schreiben.“

Friedrich Dürrenmatt über Günter Grass

 

„Langweilige Limonade.“

Alfred Döblin über Hermann Hesse

 

„Cocteau wurde schon mit Bügelfalten in seiner Hose geboren. Jetzt wird er schrecklich berühmt. Bei jedem Friseur liegen seine Schriften aus.“

Pablo Picasso über Jean Cocteau

 

„Ein Arschgesicht.“

Goethe über Karl August Böttiger

 

„Die Bachmann ist a arrogante Gurkn.“

H.C. Artmann über Ingeborg Bachmann

 

„Er ist ein verwirrter Kopf, in dem kaum etwas Originales, Eigenes ist als sein Weiberhaß. Er hat nicht die Gewissenhaftigkeit eines Swift, der seine Fratzen des Hasses doch wenigstens nicht als gewöhnlich hinstellte. Er verleumdet, schielt und ist durchaus ungeeignet zum Portraitisten.“

Gerhart Hauptmann über August Strindberg

 

„Ich langweile mich in Frankreich, hauptsächlich weil jedermann hier Vorltaire ähneln möchte. Emerson hat Voltaire in seinen „Repräsentanten der Menschheit“ vergessen. Er hätte ein schönes Kapitel schreiben können, betitelt: Voltaire oder der Antidichter, der König der Maulaffen, der Fürst der Oberflächlichen, der Antikünstler, der Prediger der Portiers, der Père Gigogne der Redaktoren des „Jahrhunderts“.“

Charles Baudelaire über Voltaire

 

„Sie ist völlig unbedeutend… niemand nimmt sie heute mehr ernst.“

Wyndham Lewis über Virginia Woolf

 

„Fall von klinischem Größenwahn.“

Tristan Tzara über Gertrude Stein

  

„Der Großmeister der Platitüde.“

James Joyce über Goethe

 

„Er hat viele Menschen in seinem langen Leben kennen gelernt; er ist im Ausland gewesen und hat mit  ‹ Namen › gesprochen – aber nichts ist haften geblieben. Was hat dieser Biertrinker bei Rodin empfunden? Was bei Dichtern wie Keyserling? (Man lese die kümmerlichen Charakteristiken im Buche. Man lese sie lieber nicht.) Was hat dieser Mensch überhaupt empfunden? Er liebt seine Heimaterde. Das ist schön. Wer so am Boden hängt, taugt – wenigstens –  partiell was. Aber braucht deshalb noch kein großer Kerl zu sein. Thoma ist es gewiss nicht. Welch ein Spießer!“

Kurz Tucholsky über Ludwig Thoma

 

„Sie halten George für einen großen Dichter. Ich für einen großen Taschenspieler. Es ist nicht die Zeit, Respekt vor einem Kerl zu haben, der uns die einen großen Teil der Scheiße eingebrockt hat, erhabene Scheiße meinetwegen.“

Joseph Roth über Stefan George

  

„Ich glaube der Kerl ist wahnsinnig geworden.“

Franz Grillparzer über Honoré de Balzac

 

„Ich halte Brecht nicht für einen Mann von stahlgrauer Entschlossenheit und Intellekt. Ich glaube, er ist eine Theaterhure ersten Ranges

Peter Hall über Bertolt Brecht

 

„Günter Grass im Fernsehen. So ein bißchen wie Hitler im Bunker der Reichskanzlei sieht er jetzt aus.“

Walter Kempowski über Günter Grass

 

„Wieland ist nicht einmal parodibel“

Friedrich Schlegel über Wieland

 

„Kalte Teigrolle von fabel-reptilienhafter Länge… Alles Fett, kein Nerv… Ihre Lebendigkeit von der Art der Meterwurst.“

Wyndham Lewis über Gertrude Stein

 

„O! Der infame französische Hundsfott. Dieser Venerische Dichter! Das Schändliche Gernie!“

E.T.J. Brückner über Christoph Martin Wieland

 

„Seine Eloquenz ist lendenlahm und brüchig.“

Brutus über Cicero

 

„Dostojewskij ist der Pickel auf der Nase der russischen Literatur.“

Iwan Turgenjew über Fjodor Dostojewskij

 

„Goethe? Den mag ich nicht. Seine Verse haben Brillen auf den Nasen.“

Else Lasker-Schüler über Goethes Lyrik

 

„Shakespeare kenne ich nicht.“

Robert Musil

„Prosa wie aus einem oberbayrischen Landratsamt. Brei auf Stelzen.“

Karlheinz Deschner über Ernst Jünger

  

 „Ludwig Tieck und Jean Paul gehören unter die frühesten Verderber unserer Literatur.“

Franz Grillparzer über Ludwig Tieck und Jean Paul

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Deutscher Popliteraturpreis 2024 - Bericht eines unbeteiligten …

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Auf einmal wurden wir Geister